Beitrag zum Pretaier Treffen 2024 von Gerlinde Faff
Pretaier feierten 40 Jahre HOG
Am 22. und 23. Juni 2024, beim diesjährigen Heimatortstreffen, feierten die Pretaier das vierzigjährige Jubiläum ihrer HOG. Auf dieses Ereignis wurde schon beim Trachtenumzug am Heimattag in Dinkelsbühl mit einer Tafel hingewiesen und hierzu hatte der Vorstand auf den Michelsberg nach Bad Überkingen- Oberböhringen eingeladen.
Vor vierzig Jahren hatten ein paar Pretaier, welche in Deutschland lebten, die Idee, einen Verein zu gründen um bei regelmäßigen Treffen das Brauchtum und die Traditionen aus der alten Heimat nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und um den Kontakt untereinander zu pflegen, als auch um denen, die noch in Pretai lebten, gemeinsam zur Seite zu stehen, wenn Hilfe nötig war.
Unter der Federführung von Hans Moyrer, sowie Wilhelm Graef, Stefan Schmidt, Michael Bogatscher und noch ein paar anderen wurde am 28 Oktober 1984 in Mönchsroth der Verein aus der Taufe gehoben. Der Sinn und Zweck unseres Vereins ist noch immer derselbe und aus diesem Grund finden seither, im Zweijahresrhythmus, unsere schönen Treffen statt.
Der Veranstaltungsort hat sich seither, aus verschiedenen Gründen, ein paar Mal geändert. Nach den Anfängen in Mönchsroth ist es etliche Male Gomadingen in der Schwäbischen Alb gewesen. Dann waren es ein paar Treffen auf dem Horschhof bei Rot am See und nun wurde zum ersten Mal auf den Michelsberg, auch in der Schwäbischen Alb, geladen.
Der Vorstand hatte die Örtlichkeit ausgewählt und als einen sehr schönen Ort geschildert und so war die Neugier bei allen sehr groß. Es hatten sich zahlreiche Pretaier angemeldet. Außer den Mitgliedern des Vorstandes waren noch ein paar andere schon am Freitagnachmittag angereist, um alles für das Fest vorzubereiten. Gemeinsam wurde der Saal geschmückt, die Bühne mit sächsisch gestickten Decken, Kissen etc. hergerichtet. An die Wand wurde eine meterlange Fotoreihe mit Bildern von allen Treffen, seitdem allerersten, angebracht. Da konnte man die Gründungssatzung anschauen, alle Vereinsvorstände der vergangenen vierzig Jahre und auch ganz viele andere Pretaier. Da wurde nicht nur am Freitag gerätselt, wer der eine oder die andere auf dem Foto wohl ist. Mit den Jahren hat man sich doch verändert. Und dann mussten wir leider auch oft feststellen, dass so mancher nicht mehr unter uns weilt. Nachdem alles für die nächsten zwei Tage vorbereitet war, wurde gegrillt und der Abend gemütlich ausklingen gelassen. Voller Erwartung sah man dem nächsten Tag entgegen.
Am anderen Morgen, nach dem Frühstück, konnte man in der schönen Umgebung spazieren gehen. Es wurden noch Kleinigkeiten vorbereitet und schon trudelten die ersten Teilnehmer des Treffens ein. Die Freude über das Wiedersehen war wie immer groß und alle waren von der Anlage auf dem Michelsberg begeistert. Nachdem jeder sein Quartier bezogen hatte, versammelte man sich in dem schön geschmückten Saal. Bei Kaffee und einem riesigen Küchenbuffet begrüßte Waltraud Römischer alle und hieß jeden herzlich willkommen.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Bäckerinnen und Bäcker, die uns mit den leckersten Sachen verwöhnt haben. Dann folgte der offizielle Teil eines jeden Treffens: der Bericht der Vorsitzenden und des Kassiers.
Vorsitzende Waltraud Römischer ließ die letzten Jahre Revue passieren. Sie erwähnte die Gründung der HOG vor vierzig Jahren. Sie dankte den Gründern unseres Vereins und auch alle denen, die ihn am Leben erhalten haben und auch noch am Leben erhalten. Kassier Hermann Biringer legte den Kassenbericht vor, der zuvor von den beiden Kassenprüfern überprüft und für in Ordnung befunden worden war.
Nachdem der Vorstand entlastet worden war, wurden Bilder aus Pretai an die Wand projektiert. Kurt Homner hatte einzelne Häuser und Straßenzüge fotographiert, so dass man quasi durch Pretai spazieren gehen konnte. Bei dieser Gelegenheit berichtete er auch, da verantwortlich für die Friedhofspflege in Pretai, über seine Arbeit dort. Es ist nach wie vor nicht leicht, den Pretaier Friedhof so zu pflegen, wie er auch zur Zeit da steht. Dank Kurt und seinem persönlichen Einsatz ist er ein Vorzeigeobjekt im ganzen Umkreis. Da ein Teil des Betonzaunes einzustürzen droht, hat er sich um die Möglichkeiten einer Reparatur erkundigt. Diese hat er den versammelten Pretaiern vorgestellt und es wurde abgestimmt. Dabei ist beschlossen worden, dass das kaputte Stück der Umzäunung erneuert werden soll und dass Kurt das in die Hand nimmt. Hiermit ergeht nochmals ein großer Dank an ihn und auch an Marianne für ihren Einsatz vor Ort und während ihres Urlaubes in der alten Heimat.
Es folgte die Totenehrung mit einer Gedenkminute. Jeder aus unserer Mitte, der in den vergangenen zwei Jahren von uns gegangen ist, wurde namentlich vorgelesen und es wurde ihrer noch einmal gedacht. Viel zu schnell verging die Zeit, bis man sich zum Abendessen traf und dann für die Tanzunterhaltung und das gesellige Beisammensein vorbereitete.
Zu den Klängen eines Marsches, gespielt von dem wunderbaren Duo „Memories“, wurde der Tanz von 13 aufmarschierenden Paaren, zum Teil in Tracht, eröffnet. Nachdem gemeinsam „Wahre Freundschaft“, „Af deser Ierd“ und das „Siebenbürgerlied“ gesungen worden war, konnte jeder das Tanzbein schwingen. Von dieser Möglichkeit wurde auch fleißig Gebrauch gemacht. In den Pausen wurden Lose für eine Tombola verkauft. Die Gewinne waren Spenden, welche zu diesem Zweck gestiftet worden waren. Die Glücksbringer waren Leonie und Fabian Römischer, die kleinsten Teilnehmer am Treffen. Und die Gewinne sorgten für so manchen Lacher unter den Anwesenden. Hier möchten wir herzlich für die Tombolaspenden danken.
So verging die Zeit wie im Flug und schon hieß es mit einer Polonaise und zu „Bis bald auf Wiederseh`n“ einen schönen Tag zu beenden. Jetzt aber schnell schlafen, denn der Morgen war nicht mehr weit.
Am Sonntag um 10 Uhr riefen die Pretaier Glocken (vom Band) zum Gottesdienst nach siebenbürgischer Liturgie. Die Predigt von Herrn Pfarrer Helmut Wolff, über den Splitter im Auge des Gegenübers und den Balken im eigenen Auge, passt wunderbar auch in die heutige Zeit. Sie regte zum Nachdenken an. Herzlichen Dank dafür.
Dann war es auch fast wieder an der Zeit, um Abschied zu nehmen. Noch ein gemeinsames Mittagessen und es musste die Heimreise angetreten werden. Voll schöner Momente und Erinnerungen fuhr man in alle Himmelsrichtungen. Nicht ohne das Versprechen, beim nächsten Mal, am 13. und 14. Juni 2026, wieder dabei zu sein. An gleichem Ort und mit gleicher guter Laune.
Wir danken allen, die diese schönen Tage organisiert haben, aber auch all denen, die durch ihre Teilnahme dafür gesorgt haben, dass es ein gelungenes und schönes Fest geworden ist.
Der Vorstand sagt herzlichen Dank, liebe Gerlinde Faff für diesen sehr schönen Beitrag, den du für unsere HOG geschrieben hast.