Bericht vom Pretaier Treffen 2022

Endlich wieder!

Corona hat in den letzten zwei Jahren ganz schön viel durcheinandergebracht. Auch den Turnus unserer Heimattreffen. Laut Satzung finden diese alle zwei Jahre statt. Das hätte 2021 sein müssen. Leider war das aus Gründen der Pandemie nicht möglich. Am Anfang 2022 hat der Vorstand beschlossen, dieses in diesem Jahr nachzuholen. Die Vorbereitungen wurden getroffen, die Einladungen verschickt bzw. auf der Internetseite der HOG Pretai veröffentlicht. Und dann wurde gebangt und gehofft. Auch bei unseren Landsleuten war die Unsicherheit am Anfang noch da, denn die Anmeldungen kamen erst zögerlich. Doch dann hat sich doch eine schöne Zahl dazu entschlossen, wieder auf den Horschhof zu kommen. Aus lauter Vorfreude, bekannte Gesichter und Freunde wieder zu sehen, fanden sich viele schon ein paar Stunden vor dem offiziellen Start ein. Das Wetter war herrlich und man konnte draußen im Schatten der Bäume sitzen. Die Passagiere aus jedem Auto, das auf den Parkplatz fuhr, wurden mit einem lauten Hallo empfangen. War die Zahl der Empfangenden am Anfang kleiner, so wurde sie immer größer und die Stimmung immer besser. Man konnte an jedem einzelnen Gesicht erkennen, wie groß die Freude war, dass das Treffen stattfinden konnte. Es wurde geplaudert, es wurden Witze erzählt, es wurde gelacht und „pretoaresch“ gesprochen. Diese Möglichkeit wieder zu haben, das haben alle vermisst.

Mit einer kleinen Verspätung, weil die Leute vor lauter Wiedersehensfreude nicht in den Saal zu bekommen waren, wurde dann der Heimattag von unserer Vorstandsvorsitzenden Waltraud Römischer offiziell eröffnet. Sie begrüßte alle Anwesenden recht herzlich und las ein paar Zeilen aus Briefen von Pretaiern vor, die leider nicht zum Treffen kommen haben können, aber in Gedanken dabei waren und Grüße ausrichten ließen. Auch ein Brief der evangelischen Kirche aus Rumänien wurde vorgelesen.

Bei der Totenehrung wurden die Namen all derjenigen vorgelesen, die uns seit dem letzten Treffen verlassen haben. Die Liste war sehr lang und wir mussten feststellen, dass wir immer weniger derer werden, die wir in Pretai einmal gelebt haben.

Die Mitgliederversammlung unseres Vereins startete mit dem Bericht des Vorstandes. Darin war unter anderem zu hören, dass die Vorstandssitzungen in den letzten Jahren, pandemiebedingt, online stattgefunden haben.

Der Kassenwart Hermann Biringer präsentierte den Kassenbericht, der zuvor von den beiden Kassenprüfern geprüft und für richtig befunden worden war.

Die Satzung der HOG-Pretai e.V. sieht vor, dass alle vier Jahre der Vorstand neu gewählt werden muss.  Das ist eigentlich bei jedem zweiten Treffen. Die letzten Wahlen waren 2019 und die nächsten müssten 2023 sein.  Weil aber 2021 das Treffen ausgefallen und auf 2022 verschoben worden ist, soll der zwei Jahresrhythmus jetzt weiter im geraden Jahr beibehalten werden und das Treffen soll nicht schon nach einem Jahr oder erst in drei Jahren stattfinden. Aus diesem Grund ist beschlossen worden, die Wahlen vorzuverlegen. Der alte Vorstand ist entlastet worden und unter der Leitung von Edith Schuster- Wagner ist ein neuer Vorstand gewählt worden. Alle aus dem alten Vorstand haben sich wieder für eine erneute Wahl zur Verfügung gestellt, außer Sigrid Weber. Sie ist ausgeschieden und Gerhard Berreck ist neu in das Gremium gewählt worden. Waltraud Römischer ist wieder zur Vorsitzenden gewählt worden, Reinhold Neckel ist ihr Stellvertreter und Hermann Biringer ist wieder zum Kassier ernannt worden. An dieser Stelle möchte ich auch im Namen aller Pretaier Danke sagen, für die bisher geleistete Arbeit im Dienste des Vereins und auch dafür, dass sie es weiter zu unserem Wohle tun möchten.

Anschließend hat Gudrun Römischer Bilder vom Heimattreffen an Pfingsten 2022 in Dinkelsbühl gezeigt. Da hat Pretai zum ersten Mal beim Umzug mit gemacht. Der einhellige Tenor war, dass es nicht das einzige Mal bleiben soll. Es hat allen Beteiligten großen Spaß gemacht und wird als ein Bekenntnis zu Pretai angesehen.

Nach dem Abendessen machten sich alle schick für den nachfolgenden Tanz zu der Musik des Duo Memories. Ein paar Leute hatten ihre Tracht mitgebracht und somit gab es ein paar schöne Farbtupfer in den Reihen der Tanzenden. Bei guter Stimmung wurde kräftig das Tanzbein geschwungen.

Die Lose für die Tombola waren auch im Nu verkauft. Jeder wartete gespannt, ob er ein gutes Los gezogen hätte. Gewinne gab es reichlich, denn es sind von mehreren Anwesenden Sachen für die Tombola gespendet worden, vor allem vom Vorstand. Die Gewinnerlose durften dann die ganz Kleinen Pretaier ziehen und der Spaß und die Freude war groß, wenn man eine Flasche Wein, ein Glas Honig aus eigener Imkerei, eine selbstgemachte Marmelade oder auch ein Buch über Siebenbürgen mit nach Hause nehmen konnte. Müde, doch glücklich ging man erst nach Mitternacht ins Bett.

Es musste „schnell“ geschlafen werden, denn um 8:30 gab es schon Frühstück und anschließend Gottesdienst mit Hr. Pfarrer Helmut Wolff aus Benningen. Die Pretaier Glocken luden uns dazu vom Band ein. Nach siebenbürgischer Liturgie feierten wir noch einmal Gottesdienst wie daheim. Andächtig lauschten wir der Predigt und manche Stimme versagte beim Singen der altbekannten Lieder.

Viel zu schnell verging die Zeit. Noch ein gemeinsames Mittagessen und dann fuhr jeder wieder heim, in sein neues Daheim hier in Deutschland. Nicht ohne das Versprechen: in zwei Jahren spätestens sehen wir uns wieder. Aber vielleicht schon nächstes Jahr. Beim Trachtenumzug in Dinkelsbühl an Pfingsten 2023.

Ich möchte allen, die für das gute Gelingen dieser beiden Tage beigetragen haben, von herzen Danke sagen. Es berührt mich immer wieder zutiefst, wenn ich sehe, wie sich die Leute freuen, wenn sie sich wieder sehen, wenn sie in Erinnerungen schwelgen oder auch über jetzige Zeiten sich miteinander austauschen und sich beraten. Es zeugt von einem Vertauen zueinander und von einer Verbundenheit, die ein ganzes Leben lang hält.

Es grüßt alle Pretaier und deren Freunde

Gerlinde Faff